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Gemeinsam gegen die Sucht
- 16. Dezember 2017
- Gepostet von: Katrin Ebinger-Möll
- Kategorie: Neuigkeiten Prävention
Gemeinsam gegen die Sucht
Der Verein der Freunde des Gymnasiums Münsingen hat am Mittwoch, dem 15. November 2017, einen Vortrag veranstaltet, der einem brennend aktuellen Thema gewidmet war: Suchtmittelkonsum und –abhängigkeit verstehen und vorbeugen. Gabriele Turban, die Vorsitzende des Fördervereins, hat für dieses Thema die Diplom-Sozialpädagogin Manuela Schatz von der Münsinger Beratungsstelle für Jugend- und Erziehungsfragen als Referentin gewinnen können. Diese Veranstaltung war zugleich der Auftakt zu weiteren Vorträgen, die der neue Vorstand des Fördervereins im laufenden und in den kommenden Schuljahren organisieren wird. – Und der Vereinsvorstand hatte zweifellos eine gute Wahl für die Auftaktveranstaltung getroffen.
Frau Schatz ist eine Expertin mit jahrelanger Erfahrung in der Arbeit mit Suchtkranken. So konnten die Beispiele aus ihrer eigenen Praxiserfahrung ihren Vortrag äußerst lebendig machen. Nach einem kurzen Überblick zu dem Thema legale und illegale Drogen wandte sich die Referentin der zentralen Frage zu: Warum werden Suchtmittel überhaupt konsumiert? Die Antwort auf diese Frage war auf das Engste verknüpft mit der wesentlichen Botschaft des Vortrags: Keine Schuldzuweisungen! Denn: Ein dauerhafter Konsum von Suchtmitteln entsteht nicht aus Bösartigkeit, sondern aus einer persönlichen Not heraus. Worin diese Not besteht – ob es z. B. an Anerkennung oder an sozialen Kontakten mangelt – das muss im persönlichen Gespräch geklärt werden. Das heißt: Die Bezugsperson des Suchtkranken muss zuhören können, sie muss hinterfragen können, warum konsumiert wird. Aber genau das ist auf der Basis von Schuldzuweisungen eben nicht möglich. Und so lauteten die Empfehlungen der Expertin: persönliche Zuwendung; für das Kind da sein; das Problem an der Wurzel packen und gemeinsam angehen. Irgendwie ganz einfach, aber in der konkreten Situation für die betroffenen Eltern keineswegs leicht umzusetzen. Und daher appellierte Frau Schatz auch an den Mut, nicht zu lange zu warten, bevor man sich professionelle Hilfe holt: z. B. in einer Beratungsstelle wie der ihrigen in der Karlstraße 36 in Münsingen. Im letzten Teil ihres Vortrags ging die Referentin auf die aktuellen Zahlen zum Suchtmittelkonsum in Deutschland ein. Sie konnte damit die Relevanz ihres Themas nochmals eindrucksvoll unterstreichen.
Angesichts der hohen Zahl suchtmittelkranker Kinder und Jugendlicher müssen natürlich auch die Schulen aktiv werden und ihre Verantwortung wahrnehmen. Das Gymnasium Münsingen gehört zu den ersten Schulen im Lande, die das Präventionskonzept stark.stärker.WIR. eingeführt haben. Zu den Grundideen des Konzepts gehört: Damit aus Kindern keine suchtkranken Jugendlichen werden, muss man früh anfangen – mit der Prävention! Deshalb beginnt die Aufklärung zu einem so frühen Zeitpunkt, dass die betreffende Sucht normalerweise noch kein Problem darstellt. Eine andere Grundidee des Konzepts verrät schon der Name: Durch ein gestärktes soziales Miteinander soll es erst gar nicht so weit kommen, dass Kinder und Jugendliche für Suchtmittel anfällig werden. Denn auch hier gilt: Das WIR gewinnt!
Bericht: Matthias Fuchs