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Fotos mit der Lochkamera
- 26. April 2021
- Gepostet von: Katrin Ebinger-Möll
- Kategorie: Archiv Neuigkeiten Physik
Habt ihr das Video gesehen, in dem wir mit einer einfachen Papprolle eine Lochkamera bauen?
Dort kann man auf einer Mattscheibe aus Butterbrotpapier ein Bild davon sehen, was sich vor der Kamera befindet. Wie wäre es, wenn man das Bild festhalten könnte? Mit dieser Frage wurde vor über 180 Jahren die Fotografie erfunden. Man braucht dafür eine lichtempfindliche Substanz. Anfangs musste man sie mühsam zusammenmischen und auf einen Träger aufbringen, aber schon lange kann man lichtempfindliches Fotopapier kaufen. Die Kamera habe ich aus einer alten Blechdose gebaut. Vorne ist ein Loch gebohrt, drüber eine Alufolie geklebt, in die mit einer Nadel ein winziges Loch gestochen ist. Auf Englisch sagt man deshalb auch pinhole camera. Die Innenflächen sind schwarz angemalt um Streulicht zu schlucken.
Wenn belichtet ist, muss man das Bild entwickeln. Das kann man bei Rotlicht machen (ein LED-Fahrrad-Rücklicht genügt). Dafür kann man Chemikalien kaufen oder Dinge aus der Küche verwenden: löslichen Kaffee, Waschsoda und Vitamin C. Das genaue Rezept findet man als Caffenol im Netz bei de.wikipedia.org/wiki/Caffenol oder www.caffenol-cookbook.com. Einige Minuten liegt das Bild im Entwicklerbad, dann wird es in Wasser gespült. Um lange haltbar werden, muss es noch gut fünf Minuten im Fixierbad (einer besonderen Natriumsalzlösung) liegen, aber es geht auch ohne.
Hier seht ihr die Kamera in Aktion und daneben das fertige Bild.
Herr Dr. Rost